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12. AFRO 2005

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Ein letzter Rückblick

In der Fussballbundesliga gibt es die so genannten Spitzenspiele, in die im Vorfeld sehr hohe Erwartungen gesetzt werden, die dann oft diese Erwartungen doch sehr enttäuschen und in einen recht langweiligen Kick ausarten. Hatte man in diese letzte Runde hohe Erwartungen an die Spitzenbretter gesetzt, so konnte man dann feststellen, dass ein Titelträger, der problemlos mehrzügige taktische Varianten beherrsct genauso leicht zu einer Prognose bezüglich der Rechenwerke der Herren Buchholz und Sonnebohm in der Lage ist. Der mathematischen Schnellanalyse folgte dann das ebenso rasche friedliche Remis an den ersten drei Brettern, die platzierungstechnische Feinjustierung überließ man den Kollegen über die Wertungspunkte. Ein Usurpator (Köpke) wurde dann vom GM Teske standesgemäß in die Schranken gewiesen.

Wer also höherwertige schachliche Leckerbissen wollte als 8-zügige Kurzremisen, der musste sich an die etwas weiter hinten liegenden Bretter orientieren oder einen Blick zu den Spitzenbrettern der Gruppe B werfen.

Stephanie Dehmel aus der Puschendorfer Talentschmiede widerlegte mit schnörkellosem und durchdachtem Schach alle schenkelklopfenden, chauvinistischen Vorurteile bezüglich Damenschach; sogar der Uhrenkiller (einer ihrer Gegner, der später viertplatzierte Giannino hatte nach seiner Niederlage gegen Frau Dehmel wild nacheinandern auf 4 Uhren eingedroschen) erkannte ihre Leistung an. In den letzten beiden Runden hatten sich die drei Erstplatzierten der Gruppe B verbissene Fernduelle um die Spitze geliefert, tolles Schach.

Generell unsere Freunde aus Puschendorf: Als sie letztes Jahr immerhin drei Preise abgeräumt hatten, konnte man ja noch glauben, das sei im jugendlichen Überschwang geschehen; eine Wiederholung in diesem Jahr, als Moritz Lauer und Moritz Koch Platz 1 und 3 bei der Jugend U20 mit Platz 1 von S.Dehmel bei der B-Gruppe komplettierten kann mir keiner mehr mit Zufall oder keine Absicht kommen: das machen die voll mit Absicht! Die spielen einfach gut Schach. Glückwunsch!

Schach aus Schwaben: Das schwäbische Spitzenschach wurde einmal mehr repäsentiert von Helmut Wolfsteiner und Armin Wolf. Geteiltes Leid ist doppelte Freude, deswegen kamen die beiden auch quasi im Paarlauf daher, wenn der eine Punkte abgab, patzte auch der andere und gewonnen wurde auch gemeinsam. So wie beide ihre Partien meist nebeneinander absolvierten, landeten sie auch in der Tabelle auf Platz 14 und 15.
Recht spannend war aber, was schwäbischen Spieler beispielsweise an der Spitze der Gruppe B zeigten; dort kämpften 5 tapfere Schwaben (vergeblich) gegen mittelfränkische Frauenpower an.

Einige reizende Episoden verdanken wir unserem Schachfreund Brooke aus England (ich habe ja die Theorie, dass entweder die Insellage oder der häufige Genuss von Rindfleisch auf die menschlichen Gene möglicherweise schlimme Auswirkungen haben können, aber Anwesende sind wie immer von jeglichen Unterstellungen ausgenommen!):
– er suchte das Turnierlokal fast zwei Tage lang (wir hielten die Anrufe auf dem Handy von Thomas am 4.8. bis um 16 Uhr noch für einen Scherz), kam dann am 5.8. um 9 Uhr und verlangte mitzuspielen.
– er wollte für die beiden ersten Runden zwei kampflose Remisen haben (???? – das sei völlig normal in England (vgl. zu viel Rindfleisch); da waren wir aber froh, dass er nicht erst zur 7. Runde gekommen ist, mit 3 Punkten hätte er den Seniorenpreis gewinnen können…)
– suchte sich dann einen Jugendsachpreis aus (vgl. Seniorenpreis! – Hatte ich schon das viele Rindfleisch erwähnt?)
– Seine Vorstellungen, wie er zu einer ELO-Zahl kommen wollte und was er wollte, das wir dafür für ihn tun sollten, lasse ich an dieser Stelle aus; kurz gesagt: sehr interessant! Absolut nicht FIDE- oder Schach- oder sonstwas konform aber sehr interessant.
– Ich habe versucht, seine Just ONE more question, please! grob zu überschlagen, aber ich bekomme es nicht mehr zusammen.

Letzte Nacht hatte ich diesbezüglich bereits keine Alpträume mehr, ich hoffe das Beste!


Autor dieser Meldung: Eckhardt Frank

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Die Abschlusstabellen und die Fortschrittstabellen nach 7 Runden stehen wieder auf der Turniere-Seite unter AFRO


Autor dieser Meldung: Eckhardt Frank

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Mustergültiger Beitrag zum FRIEDENS-Fest

Das ist wohl so ähnlich wie beim Bundesliga-Fussball: Begegnungen, an die man hohe Erwartungen stellt, befriedigen diese Erwartungen selten. So konnte man an 3 der 4 Spitzenbretter vor allem bewundern, wie flott (im Durchschnitt 13 Züge), friedlich und freundlich man sich hier auf Punkteteilung einigte, eine Freude für alle Anhänger des Augsburger Friedensfestes. Man könnte das Fest der Ausstellung als Frieden möglich war jetzt problemlos aktualisieren und im Schach auch wieder möglich ist.

Im Mittelteil der A-Gruppe ging es dann schon deftiger zur Sache, wodurch sich ein breites Kandidatenfeld um die Spitzen- und Preisränge entwickelte (um an dieser Stelle einige der hier folgenden Fragen nach Preisvergabe gemäß Hort-System zu entgehen: siehe Ausschreibung. No Hort- System. Wir werden die Herren Buchholz und Sonnebohm bemühen um Platzierung und Preisträchtigkeit zu eruieren).

Besonders hartnäckige Positionskämpfe konnte man vor allem in der B-Gruppe erleben, wo zur 1.Zeitkontrolle an den Brettern 1-20 noch 14 Partien liefen! Das hatte zur Folge, dass die Spitze schon reichlich geklärt aussieht: Stephanie Demel, Josef Strobel und Julian Bissport haben jeweils nur 1/2 Punkt abgegeben und spüren ein ebenfalls nur 3-köpfiges Verfolgerfeld mit 1/2 Punkt Rückstand im Nacken. Ich denke, aus diesem Kandidatenkreis wird der Sieger der B-Gruppe hervorgehen.

Es sind also für die Schlussrunde nochmals spannende Matches zu erwarten.Zum Schluss noch ein Geheimtipp: Die Fortschrittstabellen nach der 6. Runde fü A- und B-Gruppe sowie die Auslosungen für die 7. und letzte Runde für A- und B-Gruppe stehen diesmal überraschenderweise unter Turniere (siehe Navigation dieser Homepage oben) und dort unter AFRO.


Autor dieser Meldung: Eckhardt Frank

12. AFRO 2005

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4 Runden sind gespielt

Nach 4 Runden befinden sich die ersten 8 Positionen und sämtliche Platzierungen mit 4 bzw. 3,5 Punkten fest in Meisterhand: 2 GM, 4 IM und 8 FM liegen nach 8 Runden in Führung. Dahinter ist dann mit Bernhard Derix auf Platz 9 eine echte Überraschung zu finden: ein ELO-loser hat sich ganz weit vor geschoben.
Würden heute die Medaillen vergeben, dann läge GM Bagatorov vor IM Donchenko und FM Schmidt.

In der B-Gruppe führt Stephanie Dehmel ein weiteres mal die spielerische Qualität der Puschendorfer Jugendarbeit vor, die man auch schon im Vorjahr bewundern konnte. Sie liegt mit der vollen Punkteausbeute von 4 aus 4 an der Spitze und trifft nun auf den einzigen ebenfalls verlustpunktfreien Gegner Julian Bissbort. Dahinter lauert aber bereits ein 9-köpfiges Verfolgerfeld auf den ersten Ausrutscher der beiden Führenden.

Jugendstil und Frauenpower: Besonders beeindruckend ist für mich die breite Zahl an JUgendspielern (U20), die mehr als 30% des Feldes ausmachen; hinter dem oben angesprochenen Spitzenfeld aus 8 Meisterspielern liegt ein halbes Dutzend Nachwuchsspieler in aussichtsreicher Position auf den Verfolgerrängen. Insgesamt 15 Frauen tragen sicher auch zum positiven Gesamtbild bei; dabei haben die Damen keineswegs vor, nur so dabeizusein: nicht nur S.Dehmel hat schon manch männlichen Skalp eingesammelt.

Die aktuellen Fortschrittstabellen nach der 4. Runde und die Auslosungen für die 5. Runde finden sich wieder auf dieser Homepage unter Turniere, dort unter AFRO


Autor dieser Meldung: Eckhardt Frank

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Fortschrittstabellen und Auslosungen 3. Runde für beide Gruppen

Fortschrittstabellen nach der 2. Runde und die Auslosung der 3. Runde finden Sie unter Turniere im Block AFRO


Autor dieser Meldung: Eckhardt Frank